Wir investieren erst einmal einen Euro und waschen unser Wohnmobil vorn und vorn an den Seiten, da vorn Insekten ihr Leben beendet haben und Seitlich um die Radläufe vorn einiges an Dreck entstanden ist.

Da wir an einer Tankstelle nicht nur Diesel sondern auch Wasser gezapft haben, investieren wir jetzt 30 Liter und waschen zunächst mit Eimern vor und spritzen dann mit dem Hochdruckreiniger ( für 1 € ) alles ab.

Aus taktischen Gründen verschweige ich dann  meiner Frau, dass hier überall so große Tiere an den Wänden sitzen, es scheinen 15 cm große Heuschrecken ( oder so eine Abart einer Kakerlake ?? ) zu sein.

Wenn sie diese sieht sitzt sie nur noch im Wohnmobil und hilft mir nicht beim Waschen.

Die Tiere habe ich ihr bis heute verschwiegen....

Ist vieleicht besser so ( schmunzel )

Schon auf dem Weg hierher  haben wir einzelne oder kleine Gruppen von Windmühlen gesehen.

Dann werden wir eben eine andere Burg besichtigen, so unser Entschluss. Bei Campo de Criptana stehen die letzten der Riesen, die den Kampf gegen “ Miguel de Cervantes” Don Quijote überlebt haben.

Don Quijotes Kampf also, will geführt sein: Er steht für alles, was edel ist"

Im  Lied "Begräbnis der Freiheit": "Ihr Grab liegt hinten, in der Nähe Don Quijotes - und ich besuch es manchmal, heimlich, - und: aus Trotz!"

 In diesem Sinne also ...

( G. Kreisler Österreichischer jüdischer tiefsinniger Künstler)

Kaum einer weiß übrigens das Cervantes 5 Jahre auf einer Galeere als Sklave “tätig” war und einige Monate wegen eines Ausbruchversuchs in Ketten lag.

Freiheit - ein grosses Wort - und das wichtigste !

Aber es soll auch nicht verschwiegen werden, dass der hier liegende ehemalige Grossflughafen Don Quijote de la Mancha eine der größten Ruinen Spaniens geworden ist und wieder einmal ein Riesengrab für Europäisches Geld ( EU Geld )

Wir fahren dann in Consuegra an der Kirche “San Juan Bautista” vorbei, aber haben keine Lust diese zu besichtigen.

Unser Ziel sind die Windmühlen von Calderico und das “Castillo de la Muela” wie die Burg in Consuegra heißt. 

Auf dem Berg am Castillo Parken wir und besichtigen als erstes die Burg. Bevor man zwischen die dicken Burgmauern darf, muss man natürlich erst Eintrittkarten kaufen.

Die Burg die auch zum Schutz der Mühlen gebaut wurde, steht am Höhepunkt der Route des Don Quijote.

Hier ist eine “Steinmetzschule” zu Hause, der zu verdanken ist, dass alte Bauwerke restauriert werden können. 

Unser Wohnmobil steht dort gut, bis auf einzelne Reisebusse sind hier kaum Fahrzeuge.

Die Burg ist in einem guten Zustand und wir treten ein, erfreut wieder ein Kleinod des Mittelalters besichtigen zu dürfen.

Die tolle Aussicht von den Burgmauern begeistert uns und außer uns ist keiner in der Burg.

Wir können uns Zeit lassen und sehen uns die Befestigungsanlage genau an. Schlau gebaut, wenige Kämpfer können vielen Angreifern lange Widerstand leisten und schwere Verluste zufügen.

Selbst wenn der Angreifer die erste Mauer erobert hat, ist ein 3 - 4 m breiter Raum bis zur zweiten Mauer und immer ist der Angreifer ohne Schutz, der Verteidiger jedoch ist geschützt und hat eine wunderbare Sicht auf das Umland.

Von hier sehen wir die Autobahn die nach Toledo führt und die auch wir benutzen werden.

Aber erst einmal gehen wir in den Turm. Über den Eingang der Tür sind alte Wappen

Die Ausstattung der Räume ist neu aber im Stil des Mittelalters. Wir gehen weiter die lange Treppe hinauf.

Überall gehen weitere Gänge zu weiteren Räumen ab.

Ohne die Mittelalterliche Möblierung wäre es nur halb so schön. Schöne Rekonstruktionen, wie wir finden.

Der Blick auf 7 Windmühlen die nahezu in einer Reihe neben der Burg stehen, sowie die dahinter liegende Landschaft gefällt uns.

Weniger gut gefällt meiner Frau der Metallübergang vom Hauptgebäude zu einem Turm. Aber ich sage ihr, dass eine Brücke aus altem Holz noch unsicherer wäre und sichtbar unbehaglich geht sie rüber ( schmunzel )

Wir gehen nach oben auf den Turm, hier oben ist er noch nicht fertig restauriert. Die Treppe nach unten dagegen ist perfekt saniert. Aber von unten betrachtet sehe die Treppenstufen nicht vertrauens erweckend aus finden wir.

Auch die Zwischen Etagen sind saniert und hübsch ausgestattet. Man beachte das Kreuz auf dem Ritter der hier offensichtlich eine wehrlose Pilgerin beschützt.

Im Jahre 1990 wurde der Wachturm “Torre Albarrana” repariert von der Steinmetzschule.

 Die ins Mauerwerk eingelassenen Wappen  zeigen das Großpriorat Mancha oberhalb des Toledo Wappen zu dem die Gemeinde gehörte.

Der Ritterorden der Johanniter ( Hospitalorden des Heiligen Johannes von Jerusalem ) als Verteidiger gegen den Islam waren wehrhafte Mönche, die reiche Orden verteidigten.

Türgitter versperren den Angreifern auch noch den Weg, wenn die “Haustür” aufgebrochen wurde.

Immer weiter nach oben geht es, ständig kommen neue Mauern und weitere Treppen, die wir hinaufklettern müssen. Der Rundgang ist eine Klettertour.

Da treten wir erst einmal in den Sitzstreik und bleiben hier sitzen. In den einzelnen Räumen gibt es viel zu sehen, die Einrichtung ist Mittelalterlich.

Auch ein Versammlungsraum wurde Mittelalterlich ausgestattet. Phantasie oder nicht, uns gefällt es.

Insgesamt gab es einmal 13 Windmühlen, von denen insgesamt ein Dutzend erhalten sind, jedoch ist nur noch bei 4 Mühlen die Mechanik noch in gutem Zustand. Zwei der Mühlen werden wir später noch besichtigen.

Wenn wir die Schilder richtig verstehen, waren die Wohnräume bzw. Präsentationräume im Mittelalter reich ausgeschmückt.

Aber die wertvollen Ausschmückungen sind danach geplündert worden, da die Burg als Ruine leerstand.